Was ist der Fadenlauf? Lerne, was du beim Nähen beachten musst

Autor: Katia
31 August, 2018

Katia-Sewing-classes-Nähschule

Back to school heißt ja nicht, dass nur die Kids etwas lernen. Wir starten daher eine Reihe von Posts, in denen wir dir die Grundlagen des Nähens näher bringen. Dies ist natürlich für die Nähanfänger*innen besonders interessant, denn wie bei jedem anderen Hobby gibt es auch hier Begriffe, die man einfach kennen muss. Heute geht es um ein Thema, dass uns beim Nähen immer wieder begegnet: der Fadenlauf.

Der Fadenlauf

Bei Meterware hat jeder Stoff eine bestimmte Breite und du bestimmst beim Kauf die Menge, die du für dein Projekt benötigst. Unsere Katia-Stoffe sind 1,50 m breit, die Mindestmenge, die du über den KatiaShop bestellen kannst, beträgt 0,5 m. Ab dieser Menge kannst du dann in Schritten von 10 cm die Stoffmenge angeben, die du brauchst.

Stoffmenge

Die Kanten, die den Stoff in der Breite begrenzen, nennt man Webkanten. Diese können je nach Stoff unterschiedlich aussehen: ausgefranst, andersfarbig, mit Text, … Unsere Stoffe erkennst du am Katia-Logo auf der Webkante.

Fadenlauf

Grundsätzlich gibt es drei „Richtungen“ auf dem Stoff: mit, entgegen und schräg zum Fadenlauf.
Es ist wichtig, dass du gleich zu Beginn deiner Nähkarriere lernst, die Schnittteile korrekt zu positionieren und zuzuschneiden. Davon hängt ab, ob dein Kleidungsstück auch so aussieht und fällt, wie es soll. Bei allen unseren Schnittmustern findest du auf dem Schnittteilen einen Pfeil mit zwei Spitzen. Dieser gibt dir die Richtung des Fadenlaufs an, der parallel zur Webkante verläuft.

Mit dem Fadenlauf

Der Fadenlauf gibt die Laufrichtung der Kettfäden an und verläuft parallel zur Webkante.
In den meisten Fällen werden die Schnittteile entsprechend dem Fadenlauf zugeschnitten, denn in diese Richtung ist der Stoffe weniger elastisch und das Kleidungsstück verformt sich nicht beim Tragen. Probier es aus: Wenn du den Stoff an zwei Punkten anfasst und in Richtung des Fadenlaufs ziehst, wirst du merken, dass er sich nicht dehnt. Eine Ausnahme bilden natürlich Jersey- und Stretchstoffe.

Tipp: Stoffe mit Flor, wie Samt, Cord oder auch Faux Fur, schneidet man fast immer in Strichrichtung ausgerichtet zu. Fahre einfach mit der Hand über den Stoff. Wenn du im Fadenlauf gestrichen hast, liegt der Flor flach.

Fadenlauf-mit-entgegen-schräg

Entgegen dem Fadenlauf

Entgegen dem (oder quer zum) Fadenlauf verlaufen die Schuss- oder Querfäden horizontal zur Webkante. Das heißt, sie verlaufen im rechten Winkel zum Fadenlauf.
Einige Kleidungsstücke und Schnittteile werden entgegen dem Fadenlauf zugeschnitten, damit Muster zusammenpassen oder damit sich bestimmte Teile nicht verziehen. Die Passe bei Hemden und Blusen zum Beispiel richtet man entgegen dem Fadenlauf aus. Wenn du den Stoff an zwei Punkten anfasst und quer zum Fadenlauf ziehst, wird er sich leicht dehnen.

Schräger Fadenlauf

Schräger Fadenlauf bedeutet immer: in einem Winkel von 45° zur Webkante. Dies macht das Schnittteil sehr elastisch und sorgt dafür, dass es weich fällt. Das kann man zum Beispiel bei den typischen Tellerröcken aus dem 50er sehen.
Wenn du den Stoff an zwei Punkten anfasst und im schrägen Fadenlauf ziehst, wird er sich stark dehnen. Schrägband wird -wie der Name schon sagt- schräg zum Fadenlauf zugeschnitten und eignet sich durch seine große Elastizität hervorragend zum Abschluss von Hals- und Armausschnitten.

Tipp: Es ist wichtig, den Fadenlauf deines Stoffes zu erkennen und zu beachten, wenn du deine Schnittteile zuschneidest.

Zuschneideplan